Jun 17, 2010

Pressemitteilung

Pressemitteilung des Solidaritätsbündnisses für die iranische Freiheitsbewegung zur Absage der Veranstaltung mit dem iranischen Botschafter durch die VHS Osnabrück

Wir begrüßen die Entscheidung des Direktors der Osnabrücker Volkshochschule, Dr. Carl-Heinrich Bösling, die für Dienstag, den 22.6.2010, geplante Veranstaltung „Wohin bewegt sich der Iran?“, zu der die VHS und der Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Osnabrück den iranischen Botschafter Ali Reza Sheikh Attar sowie den emeritierten Politikwissenschaftler Mohssen Massarrat eingeladen hatte, abzusagen.
Nichtsdestotrotz bedauern wir, dass sich die VHS Osnabrück erst nach der Ankündigung massiver Proteste von Seiten des Solidaritätsbündnisses sowie exiliranischer Gruppen zu diesem Schritt entschlossen hat. Flankiert wurde der Druck durch öffentliche Forderungen zur Absage der Veranstaltung durch den Zentralrat der Ex-Muslime, den AStA der Universität Osnabrück und den Hintergrund-Verlag Osnabrück.
Dass man überhaupt die „kritische und offensive Auseinandersetzung“ mit einem exponierten Vertreter des iranischen Regimes sucht, obwohl man nach eigenen Angaben „die massiven Proteste gegen ein nicht demokratisch legitimiertes Regime, das Andersdenkende brutal unterdrückt“, verstehe, sich also auch über den Charakter der islamischen Diktatur nicht völlig im Unklaren zu sein scheint, ist uns unbegreiflich. Die Politik des iranischen Regimes ist nicht diskussionswürdig. Wer den Dialog mit Vertretern der islamistischen und antisemitischen Clique aus Teheran sucht, verleiht dieser nur die ihr nicht zustehende Legitimität, bietet ihren Ideologien eine Plattform und fällt der iranischen Freiheitsbewegung sowie allen von Mord, Folter und Repression bedrohten Menschen im Iran in den Rücken.
Offizielle Stellungnahmen des Universitätspräsidiums sowie des Fachbereichs Sozialwissenschaften stehen weiterhin aus. Lediglich Prof. Dr. Roland Czada äußerte sich gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung, er finde „es beschämend, dass man die Veranstaltung absagen muss“.
Angesichts der Öffentlichkeit, die man dem Sprecher einer djihadistischen Mörderbande zugesteht, ist es zynisch, darauf zu verweisen, man hätte ihm Kritik „ins Gesicht sagen können“. Gegenüber den vom iranischen Terrorregime Verfolgten sowie den von seinem Vernichtungswahn insbesondere in Israel bedrohten Jüdinnen und Juden sind derartige Aussagen eine Schamlosigkeit sondergleichen.


Mit freundlichen Grüßen,

Solidaritätsbündnis für die iranischen Freiheitsbewegung