Jun 16, 2010

Offener Brief des Zentralrates der Ex-Muslime und des HINTERGRUND-Verlages Osnabrück

Offener Brief an die Volkshochschule der Stadt Osnabrück und den
Fachbereich Sozialwissenschaften an der Universität Osnabrück

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit einem Jahr ist die Welt Zeuge einer riesigen Protestwelle gegen das totalitäre Regime im Iran. Die Menschen gehen auf die Straße, weil sie das Joch der islamistischen Gottesdiktatur nicht mehr länger ertragen wollen. Sie treten ein für ein Leben in Freiheit und eine demokratische Ordnung, in der die repressive und menschenrechtsfeindliche Vorherrschaft der Religionsgelehrten endgültig überwunden ist.


Die islamische Regierung und ihre Todesmaschinerie haben mit aller Härte versucht, diese Bewegung zu unterdrücken und niederzuschlagen. Tausende wurden verhaftet, etwa 100 Menschen wurden auf den Straßen von den Basijie-Milizen und der Polizei getötet. Allein im Juni und Juli 2009 wurden über 80 Demonstranten auf den Straßen und während der Demonstrationen getötet und weit über 3000 Personen verhaftet.

Die Verbrechen der islamischen Regierung sind inzwischen Jedem bekannt, der die Nachrichten über die Ereignisse im Iran verfolgt hat. Die Hinrichtungen, Steinigungen und das Foltern sowie die Vergewaltigung von unschuldigen Frauen, Männer und sogar Kindern sind selbst durch die Medien der islamischen Regierung veröffentlicht worden.

Angesichts dieser Realität ist es ein Skandal, dass die Volkshochschule Osnabrück in Kooperation mit dem Fachbereich Sozialwissenschaften an der Universität Osnabrück am 22. Juni 2010 eine öffentliche Veranstaltung mit einem exponierten Vertreter des islamistischen Terrorregimes, nämlich dem Botschafter der Iranischen Republik Iran, Ali Reza Sheik Attar, plant und dafür öffentlich wirbt.

Anstatt dem Repräsentanten eines Regimes, das für Mord, Folter, Repression und zahlreiche Menschenrechtsverletzungen sowie für die Unterstützung von Terrororganisationen steht, eine Bühne zu geben, würde es der „Friedensstadt Osnabrück“ einschließlich ihrer Volkshochschule und Universität besser zu Gesicht stehen, sich an die Seite der iranischen Oppositionsbewegung zu stellen.

Den Vertreter des islamischen Regimes bei dieser Veranstaltung in der Volkshochschule der Stadt Osnabrück auftreten zu lassen und ihm „Salonfähigkeit“ zu gewähren, ist demgegenüber zum einen eine Beleidigung der Menschen im Iran, die ihr Leben dafür geben, um in ihrem Land Freiheit und menschenwürdige Lebensbedingungen zu erreichen. Zum anderen ist es eine Missachtung nicht nur des Willens von Millionen Menschen im Iran und von Tausenden Iranern in Deutschland. Es ist auch eine Provokation aller fortschrittlichen deutschen Demokaten, die an der Seite der iranischen Oppositionsbewegung stehen und sich gegen die islamische Gottesdiktatur und ihre den Weltfrieden bedrohenden Machenschaften wenden.

Wir fordern Sie daher auf, die geplante Veranstaltung in dieser Form
abzusagen und am 22. 06. 2010 nicht stattfinden zu lassen.

Mina Ahadi
Vorsitzende des Zentralrates der Ex-Muslime

Hartmut Krauss
HINTERGRUND-Verlag Osnabrück