Jun 18, 2010

Dekanin des FB Sozialwissenschaften bestätigt Absage

In einem Gespräch, das heute Vormittag VertreterInnen des AStA mit der Dekanin des Fachbereichs Sozialwissenschaften, Prof.in Dr. Andrea Lenschow, geführt haben, bestätigte diese nochmals die Absage der für Dienstag geplanten Veranstaltung mit dem iranischen Botschafter Ali Reza Sheikh Attar.
Sie sagte sinngemäß, dass Herr Attar zwar als offizieller Vertreter des iranischen Regimes eine Person sei, mit der man sich, auch auf einem Podium, auseinandersetzen könne und müsse, dass sie aber die Kritik an seiner Person und dem von ihm repräsentierten iranischen Regime nachvollziehen könne. Sie sehe es als offensichtlichen Mangel an, dass das geplante Podium um Sheikh Attar nicht passend besetzt worden sei und man auch kritischere Stimmen aus den Reihen exiliranischer Oppositioneller und anderer Verfolgter zu Wort kommen lassen müsse, damit eine kritische Auseinandersetzung "auf Augenhöhe" stattfinden könne.

Wir begrüßen das Verständnis Frau Lenschows, halten aber weiterhin daran fest, dass eine Diskussion auf Augenhöhe mit dem Vertreter eines Mörderregimes eine Illusion bleiben muss, da sie außer dem guten Gefühl der sog. (v.a. deutschen) "Zivilgesellschaft", dem Botschafter mal so richtig seine Meinung gesagt zu haben, nichts bewirkt - vor allem nicht hinsichtlich der Verfolgung und Tötung Oppositioneller im Iran oder der Bedrohung Israels. Für das iranische Regime geht das "business as usual" - für die Opfer von Tugendterror und Vernichtungswahn nichts anderes als der dauerhafte Ausnahmezustand - ungestört weiter.