Jun 16, 2010

Offener Brief an die Veranstalter

Sehr geehrte Mitglieder des Präsidiums der Universität Osnabrück,
sehr geehrte Mitglieder des Dekanats des Fachbereichs Sozialwissenschaften,
sehr geehrter Herr Prof. Dr. Czada,
sehr geehrte Mitglieder der Geschäftsstelle der VHS Osnabrück,

wir, das Solidaritätsbündnis für die iranische Freiheitsbewegung, fordern Sie auf, den iranischen Botschafter, einen Verbrecher und Mitverantwortlichen für zahlreiche politische Morde, wieder auszuladen!


Für den 22. Juni, 19 Uhr, haben die Volkshochschule Osnabrück und der Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Osnabrück den Botschafter des iranischen Regimes in Deutschland, Ali Reza Sheikh Attar, zu einer Podiumsdiskussion mit dem emeretierten Politikwissenschaftler Mohssen Massarrat – Mitglied der iranischen Lobbyorganisation CASMII – unter dem Titel „Wohin bewegt sich der Iran?“ in die VHS eingeladen. Die Moderation wird Prof. Dr. Czada führen.
Es ist uns nicht ersichtlich, wie eine solche Veranstaltung einen anderen Effekt haben kann, als dem offenen Islamismus und eliminatorischen Antisemitismus eine Bühne zu geben.
Wir verlangen von Ihnen, dass Sie die Veranstaltung absagen, und sich damit nicht mit Djihadismus und der - angesichts des nuklearen Waffenprogramms des Irans immer mehr an Substanz gewinnenden - Vernichtungsdrohung gegen Israel gemein machen.

Geben Sie dem mörderischen und antisemitischen iranischen Regime und ihren europäischen Unterstützern keinen Raum!

Bisherige Versuche solcher Werbeveranstaltungen für das iranische Regime, wie z.B. letztes Jahr in Frankfurt und Leipzig, konnten durch massive Proteste, bereits im Vorfeld der Veranstaltung, verhindert werden.
Wer mit Vertretern der Islamischen Republik plaudert, erklärt die Politik des iranischen Regimes für diskussionswürdig. Wer dem iranischen Botschafter ein Podium gibt, schafft ein Forum für ein Regime, das im eigenen Land die Presse- und Redefreiheit unterdrückt und Israel seit 30 Jahren mit der Vernichtung droht, Konferenzen zur Leugnung des Holocaust veranstaltet, maßgeblich an der Produktion und Verbreitung von antisemitischer Propaganda beteiligt ist und mittels seines Nuklearprogramms kurz davor steht, sich die technischen Möglichkeiten zu beschaffen, seine Vernichtungsphantasien auch in die Tat umzusetzen.

Der sogenannte kritische Dialog richtet sich explizit nicht an die iranische Bevölkerung, sondern an ein Regime, das seit 30 Jahren die Sharia zum geltenden Recht macht, die eigene Bevölkerung terrorisiert, zehntausende Oppositionelle ermordert, Millionen ins Exil getrieben hat, Homosexuelle öffentlich hängt, Frauen unterdrückt, Gewerkschafter, nationale und religiöse Minderheiten wie die Kurden oder die Bahai verfolgt, die Studierendenbewegung regelmäßig mit brutaler Gewalt niederschlägt und den international agierenden djihadistischen Terrorismus unterstützt. Allein seit der Protestwelle, die im Juni letzten Jahres begann, sind tausende Menschen verhaftet worden, Folterungen in den Gefängnissen des Regimes stehen auf der Tagesordnung, zahlreiche Todesstrafen sind bereits vollstreckt worden.

Der iranische Botschafter Sheikh Attar verkörpert dieses Regime par excellence, als Henker der iranisch-kurdischen Bevölkerung und als außenpolitischer Propagandist des antisemitischen iranischen Regimes. Außerdem organisiert er die Materialbeschaffung für das iranische Atomprogramm in Deutschland. In den Jahren 1980 bis 1985 war er Gouverneur der Provinzen Kurdistan und West-Aserbaidschan. Die Sicherheitskräfte in Kurdistan begingen unter Sheikh Attar zahlreiche Verbrechen. Hunderte kurdische Aktivisten wurden gehängt oder auf offener Straße erschossen. Seine Ernennung zum iranischen Botschafter in Deutschland im Oktober 2008 ist Teil der von Ahmadinejad vorangetriebenen Strategie, möglichst viele wichtige Posten mit Pasdaran-Mitgliedern zu besetzen. Attar koordiniert von Berlin aus die Arbeit der übrigen iranischen Botschaften in Westeuropa und darüberhinaus die Überwachung und Verfolgung exiliranischer Personen und Organisationen. (http://daserste.ndr.de/panorama/media/panorama358.html)

Wer mit den Vertretern des Regimes den Dialog sucht, fällt jener iranischen
Opposition in den Rücken, die seit 30 Jahren für einen rechtsstaatlich-demokratischen und säkularen Iran kämpft.

Wir als Solidaritätsbündnis für die Iranische Freiheitsbewegung fordern daher die Volkshochschule und den Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Osnabrück auf, die Veranstaltung „Wohin bewegt sich der Iran?“ am 22.06.2010 abzusagen und den iranischen Botschafter Ali Reza Sheikh Attar auszuladen. Andernfalls werden wir massiv und entschieden protestieren.

Solidaritätsbündnis für die iranische Freiheitsbewegung
http://freiheit-iran.blogspot.com freiheit-iran@gmx.de





--
Solidaritätsbündnis für die iranische Freiheitsbewegung
*** http://freiheit-iran.blogspot.com ***

GRATIS für alle GMX-Mitglieder: Die maxdome Movie-FLAT!
Jetzt freischalten unter http://portal.gmx.net/de/go/maxdome01